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Israel
Nun ist es also geschehen: Israel hat sich über alle internationalen Vorbehalte und Kritik, selbst aus den USA, hinweggesetzt, und hat das gemacht, was es selbst für überlebenswichtig hält. Nach der Führung der Hizbollah und der Houthis, sowie der wichtigsten Führungspersönlichkeiten in Iran, hat es nun auch die Hamas-Führung in Qatar (Doha) attackiert.
Arabische Quellen berichten, dass Flugzeuge der Luftwaffe 12 Angriffe auf das Ziel in Doha, der Hauptstadt Qatars, geflogen haben.
Doha ist rund 1’800 km von Israel entfernt. Für diese Angriffe mussten die israelischen Jets also mehrmals in der Luft auftanken.
Das Video zeigt eines der beschossenen Gebäude.
Das qatarische Außenministerium dazu:
„Wir verurteilen den Angriff auf die Wohngebäude mehrerer Mitglieder des Politbüros der Hamas in Doha“.
Zudem kündigte Qatar die „Aussetzung seiner Vermittlungsbemühungen“ für ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas an.
Kommentar – Qatar zwischen den Fronten: Seit Juni gab es jetzt den zweiten Angriff eines fremden Staates auf qatarisches Territorium: Erst durch Iran und nun durch Israel.
Die mit der Hamas verbundene Nachrichtenagentur Shehab aus Gaza berichtet: „Die Verhandlungsdelegation der Hamas wurde angegriffen, während sie den amerikanischen Vorschlag [Geiselabkommen] diskutierte.“
Wenn diese Milliardäre dachten, in ihren Luxuswohnungen in Qatar, einem militärischen Verbündeten der USA und fernab vom Kanonenfutter in Gaza, seien sie sicher, haben sie sich getäuscht. Israel macht seine an die Anführer und Unterstützer des 7. Oktobers gerichteten Versprechen wahr: „Wo immer Ihr auch seid, wir werden Euch finden. Ihr werdet nirgendwo vor unserer Verfolgung sicher sein.“
Es erinnert an die Zeit nach dem Holocaust, wo jüdische Organisationen auf der ganzen Welt Jagd nach den übelsten Nazischergen gemacht haben, und es erinnert an die klassische historische Kriegsführung, wonach man einen Krieg am erfolgreichsten damit beendet, indem man die Führung der feindlichen Armee ausschaltet.
Premierminister Netanjahu sagt: Wir haben die Hamas-Führer heute am gleichen Ort angegriffen, an welchem sie den 7. Oktober gefeiert haben„. Interessant ist übrigens, dass dieser Angriff vom Shin Bet, dem Inlandgeheimdienst, nicht dem Mossad, dem Auslandgeheimdienst, koordiniert worden ist. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass der Mossad unter seinem Chef Yossi Cohen jahrelang enge Beziehungen zu Qatar gepflegt hat.
Wen es in Doha alles getroffen hat, ist bislang noch nicht endgültig geklärt. Die Hamas streitet ab, solange sie das kann. Laut diversen (auch arabischen) Medien geklärt und bestätigt sei bislang, dass die folgenden Führungsfiguren eliminiert worden seien:
- Khaled Mashal, der Führer der Hamas
- Khalil al-Hayya, der Führer der Hamas in Gaza
- Zaher Jabarin, der Führer der Hamas in Judaea und Samaria
- Nizar Awadallah, ein weiteres hohes Führungsmitglied
Selbstverständlich erfolgen nun die geballten internationalen Verurteilungen Israels:
- Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen den israelischen Angriff in Qatar „aufs Schärfste„.
- Der UN-Generalsekretär Guterres: „Ich verurteile die Verletzung der Souveränität Qatars aufs Schärfste.“
- Zahlreiche weitere arabische und muslimische Länder verurteilen die Aktion, darunter: Saudi-Arabien, Jordanien, Algerien, der Irak, die Türkei und der Iran.
- Der norwegische Außenminister: „Dies ist ein gefährlicher Verstoß gegen das Völkerrecht.“
- Der britische Premierminister Keir Starmer schließt sich der Kritik an.
- Frankreich und Deutschland: „inakzeptabel„
- Und auch die Schweiz lässt verlauten, dass dieser Angriff eine klare und inakzeptable Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Qatars darstelle: „Wir bekräftigen, dass das Völkerrecht und die UN-Charta jederzeit eingehalten werden müssen. Der Dialog muss im Vordergrund stehen: Es gibt keine militärische Lösung für den Konflikt im Nahen Osten„.
- Kanada: Dieser Angriff sei nicht tolerierbar.

Auch einen Tag nach dem Angriff in Doha ist noch immer nicht klar, wen es dort alles getroffen hat.
Die Hamas bestätigt bislang einzig den Tod der 5 Personen auf diesem Bild. Oben links ist der Sohn von Chalil Alhija, dem Imam, und rechts von ihm ist der Leiter des Büros von Chalil Alhija, Jihad Labad.
Auch in Israel breitet sich langsam Skepsis über den Erfolg der Operation aus. Es kursieren verschiedene Meldungen, die sich teilweise widersprechen.

Wenn die Hamas jedoch gefälschte Fotos von Khalil al-Hayya verbreiten muss, dann sagt das schon mal einiges:
Ein Bild, das angeblich Khalil al-Hayya beim Scherzen mit Ärzten nach dem Attentat in Doha zeigt, ist gefälscht – das Bild ist alt, nicht neu.
Bislang hat sich noch kein Mitglied der Hamas-Führung in der Öffentlichkeit gezeigt. Auch nicht via ein Video.
Nach dem gestrigen israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in Doha traf der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, in Qatar ein. Auch der jordanische Kronprinz Hussein bin Abdullah und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman werden heute erwartet.
Trotz dramatischer Behauptungen bleibt erhebliche Unsicherheit über die Wirksamkeit des Angriffs und darüber, welche Hamas-Führer, wenn überhaupt, eliminiert worden sind.
Seit dem Angriff hat Premierminister Netanjahu zweimal mit Präsident Trump gesprochen. Offizielle Vertreter in Jerusalem bezeichneten die Gespräche als „sehr gut“.

Die israelische Reaktion auf den gestrigen Anschlag bei einer Busstation in Jerusalem.
Verteidigungsminister Israel Katz gab heute Morgen bekannt, dass als Reaktion auf den Anschlag 750 Bewohnern der Dörfer, aus denen die Terroristen des gestrigen Anschlags im Stadtteil Ramot stammten, die Arbeits- und Einreisegenehmigungen für Israel entzogen werden.
Darüber hinaus werden alle illegalen Bauten in diesen Dörfern abgerissen.
Der Gouverneur von Jerusalem in der Palästinensischen Autonomiebehörde erklärte, die IDF habe 70’000 Bewohner der Dörfer im Norden und Westen Jerusalems belagert.
Palästinensische Sender berichteten, die IDF habe in Dörfern im Bezirk Ramallah Flugblätter verteilt (siehe Foto), in denen die vollständige Abriegelung verschiedener Dörfer in diesem Bezirk angekündigt wurde.
Der (jetzt wohl eliminierte) militärische Flügel der Hamas hat übrigens offiziell die Verantwortung für die Terrorattacke im Stadtteil Ramot (im Norden Jerusalems gelegen) übernommen und erklärt, dass die Täter des Angriffs seine Mitglieder gewesen seien.
Themawechsel: Wer hat gewusst, dass der US-Botschafter in Israel Mike Huckabee Gitarre spielt?
Gaza
Quellen aus Gaza berichten, dass die IDF am frühen Sonntagmorgen das Haus der Familie Ghaba’in in der Nähe der Be’er Sheva-Moschee im Stadtteil Sheikh Radwan im Norden von Gaza-Stadt angegriffen hat. Bei diesem Angriff wurden Yaqub Ghaba’in, der Familienvater (Abu Hamza), und sein Sohn Anas getötet.
Ghaba’in ist ein hochrangiger Funktionär des militärischen Flügels der Hamas und Quellen aus Gaza zufolge auch der Vater der Frau von Izz ad-Din al-Haddad, dem ranghöchsten Mitglied des militärischen Flügels der Hamas und de facto dem obersten Militärkommandeur der Hamas. Sein Sohn Anas, der ebenfalls gestern Abend eliminiert wurde, ist der Bruder der Frau von Izz ad-Din al-Haddad.
Yaqub Ghaba’in wird Abu Hamza genannt, weil sein ältester Sohn, der ebenfalls ein prominenter Aktivist im militärischen Flügel der Hamas ist, Hamza hieß. Hamza wurde am 17. Januar dieses Jahres bei einem Angriff auf eine Gruppe von Menschen im Stadtteil Tuffah in Gaza-Stadt eliminiert. Zusammen mit dem ältesten Sohn von Izz ad-Din al Haddad, Zahib Alkhaddad (auch als Abu Zahib bekannt).

Nach der Evakuierungswarnung des IDF-Sprechers an alle Einwohner von Gaza-Stadt heute Morgen organisierte die Hamas einen Protest gegen die Evakuierung der Stadt.
Im Bild ist der Protest gegen Mittag auf dem Al-Saraya-Platz in Gaza-Stadt zu sehen.
Libanon

Der libanesische Außenminister erklärte gegenüber der französischen Nachrichtenagentur:
„Gemäß dem genehmigten Plan wird die libanesische Armee die Hizbollah südlich des Litani innerhalb von drei Monaten entwaffnen.“
Iran
Nachrichten aus dem Iran: Khamenei sei nach den Angriffen in Qatar in seinen Bunker gegangen.
Nahost

Präsident Trump verkündete kürzlich die Freilassung der israelisch-russischen Forscherin Elizabeth Tsurkov aus der Gefangenschaft der Kataib-Hisbollah im Irak:
„Ich freue mich, bekannt geben zu können, dass Elizabeth Tsurkov, eine Studentin aus Princeton, deren Schwester amerikanische Staatsbürgerin ist, gerade aus den Händen der Kataib-Hisbollah entlassen wurde und sich nach monatelanger Folter nun sicher in der US-Botschaft im Irak befindet. Ich werde immer für Gerechtigkeit kämpfen und niemals aufgeben. Hamas, lasst die Geiseln frei, sofort!
Tsurkov ist freiwillig als Nahost-Forscherin in den Irak eingereist und dort entführt worden.
International
Der spanische Außenminister gab heute bekannt, dass den Ministern Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich die Einreise verweigert werde. Dies nachdem Außenminister Sa’ar zwei spanischen Ministern die Einreise nach Israel verweigert hatte (ich habe darüber berichtet).
Itamar Ben Gvir antwortete auf Spanisch: „Lasst mich nicht rein – aber gewährt den Gazanern freie Einreise nach Spanien.“

Gestern ist die französische Regierung nach einem Misstrauensantrag gestürzt worden.
Inzwischen hat Präsident Macron den scheidenden Verteidigungsminister Sébastien Lecornu (39) zum neuen französischen Premierminister ernannt.
Lecornu ist ein enger Vertrauter Macrons und gilt als „Mann des Kompromisses“.
Ein zweites Schiff der „Freiheits-Flottille“ (deren größtes Schiff, die „Alma“) hat Feuer gefangen, erneut behauptet die Besatzung, sie seien von einer israelischen Drohne beschossen worden und erneut widerspricht die tunesische Küstenwache dieser Behauptung.
Schlecht ausgelöschte Joints, etwa? Man erinnert sich: Bei einer der Verhafteten der letzten Flottille wurden mehrere Portionen Haschisch in der Unterwäsche gefunden.

Dieses Bid macht alles klar (wenn es kein Fake ist):
Nach der Meldung Israel habe in Qatar die Führung der Hamas ausgelöscht, haben die Schiffe der „Freiheits-Flotille“ ihre Fahnen auf Halbmast gesetzt.

Die Präsidentin der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, kündigt angesichts des Gaza-Krieges Maßnahmen an, die die Union gegen Israel ergreift:
- Aussetzung der bilateralen Unterstützung der Union für Israel, ohne israelische Bürger oder Yad Vashem zu schädigen.
- Es gibt neue Vorschläge zur Verhängung von Sanktionen gegen extremistische Minister und gewalttätige Siedler.
- Gründung einer „Gebergruppe für Palästina“, die auch Hilfen für den Wiederaufbau des Gazastreifens umfassen soll.
Kommentar: Die einzige europäische ‚Unterstützung für Israel“, die israelische Buerger nicht schädigt, ist die Finanzierung staatsfeindlicher NGOs…
Und: Gegen eine Gebergruppe für das jüdische Kernland, bis 1948 „Palästina“ genannt, wäre ja nichts einzuwenden…
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