27.11.2025

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Israel

Der erste Absatz meines gestrigen Berichts hat in der Schweiz, worauf er sich primär bezogen hat, eine heftige Reaktion ausgelöst. Ich kriege sie nur teilweise mit, in diversen WhatsApp- und Telegram-Kanälen, und will hier nicht weiter darauf eingehen. Es zeigt mir jedoch, wie wichtig dieses Thema ist und wie richtig es war, einmal deutlich darauf hinzuweisen.

Über diesen Besuch Ami Ayalons in der Schweiz hat hier die SRG berichtet, hier die Tachles und hier der (ebenfalls links unterwanderte) Tagesanzeiger.

Dazu: In der Schweiz wird gegenwärtig darüber debattiert, ob die Schweiz einen „Staat Palästina“ anerkennen solle (s. ScreenShot).

(ich habe dort auch kommentiert)

Ami Ayalons Einladung und Vortragsreihe ist in diesem Zusammenhang zu sehen.


Wie dieser Bericht zeigt, stimmt die Behauptung nicht, dass Israel nicht gegen gewaltbereite Siedler vorgehe: Gegen Ariel Dehari, einen Bewohner des Gehöfts von Oz Yair, ist wegen seines mutmaßlichen Angriffs auf palästinensische Olivenernter in der Nähe von Turmus Aya ein Verfahren eröffnet worden.

Was ich an diesem Bericht – und auch an sehr vielen anderen ähnlichen – jedoch schwer vermisse, ist die Beschreibung, wo genau sich dieser Angriff ereignet hat, insbesondere die Frage: Geschah das auf palästinensischem Land oder auf israelischem?

Im ersten Fall wurden tatsächlich friedliche Olivenernter angegriffen, im zweiten Fall jedoch Olivendiebe beziehungsweise Landräuber.

Meines Erachtens macht das einen gewichtigen Unterschied!


Die gross angelegte Operation gegen Terrorismus im Norden Samarias nimmt ihren Verlauf.

Zu Beginn der Operation und noch vor dem Einmarsch der Streitkräfte in das Einsatzgebiet griff die israelische Luftwaffe an, um das Gebiet zu isolieren und abzuriegeln.

Danach durchsuchten die Sicherheitskräfte Dutzende von Gebäuden und befragten Verdächtige. Bei einer der Durchsuchungen wurde ein Beobachtungsraum entdeckt und Terrorgelder beschlagnahmt. In einer anderen Aktion wurde ein Terrorist festgenommen, der in Qabatiya einen Sprengsatz geworfen hat. In seinem Fahrzeug wurden mehrere weitere Sprengsätze gefunden.


Die israelische Luftwaffe schoss eine Drohne ab, die von der jordanischen Grenze nach Israel eingedrungen war.

IDF-Kräfte fanden bei einer morgendlichen Durchsuchung zehn daran befestigte Pistolen.

Die Schmuggler konnten entkommen und wurden bisher nicht gefasst.


Die Hamas erklärte in einer offiziellen Stellungnahme:

Die Zustimmung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Knesset zu dem Gesetzentwurf, der es Siedlern erlaubt, direkt Land im besetzten Westjordanland zu erwerben, stellt ein neues Verbrechen dar, das den Rechtsstatus des Westjordanlandes als besetztes palästinensisches Gebiet verletzt.“

(Über diesen Gesetzesentwurf habe ich gestern berichtet. Man beachte auch die Sprache: Alle Juden sind „Siedler“!)

Gaza

Die Gruppe um Yasser Abu Shabab, die sich der Herrschaft der Hamas entgegenstellt, nahm 4 Hamas-Terroristen im Rafah-Tunnel gefangen. Yasser Abu Shabab berichtet, diese Terroristen hätten sich seinen Männern in Rafah ergeben.

Im Video ist zu sehen, wie einer von ihnen über die Hamas spricht:

Die Hamas hat uns im Stich gelassen. Wir hatten weder Wasser noch Essen.“

Die Terroristen wurden der israelischen Armee übergeben.


Die Erklärung der Hamas nach diesem Ereignis mit den in Rafah eingekesselten Terroristen:

Das brutale Verbrechen der Besatzungsmacht durch Verfolgung, Tötung und Verhaftung der in den Rafah-Tunneln eingeschlossenen Widerstandskämpfer stellt einen eklatanten Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen in Gaza dar und ist ein klarer Beweis für die fortgesetzten Versuche, dieses Abkommen zu untergraben und zu zerstören.

Im vergangenen Monat hat die Bewegung erhebliche Anstrengungen unternommen, um gemeinsam mit politischen Führern und verschiedenen Vermittlern die Frage der Kämpfer und ihrer Rückkehr in ihre Heimat [ist Gaza ihre Heimat und sie sind dort keine Flüchtlinge?] zu lösen. Sie hat konkrete Ideen und Mechanismen zur Bewältigung dieses Problems vorgelegt und dabei den ständigen Austausch mit den Vermittlern und der US-Regierung als einem der Garantiemächte des Waffenstillstandsabkommens aufrechterhalten. Trotzdem hat die Besatzungsmacht all diese Bemühungen durch Tötungen, kriminelle Handlungen, Verfolgung und Verhaftung vereitelt. Dadurch hat sie die Bemühungen der Vermittler mit verschiedenen internationalen Partnern untergraben, dem Leid dieser heldenhaften Kämpfer ein Ende zu setzen.

Wir machen die Besatzungsmacht für das Leben unserer Kämpfer voll verantwortlich und rufen unsere Brüder, die Vermittler, auf, unverzüglich Druck auszuüben, die Besatzung zu beenden und unseren Söhnen die Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen. Sie sind ein einzigartiges Beispiel für Opferbereitschaft, Heldentum und Geduld und ein Symbol für die Ehre und Freiheit des palästinensischen Volkes.“


In Vorbereitung auf Trumps zweite Phase im Gazastreifen wird Israel damit beginnen, Rafah für eine humanitäre Zone zu räumen, obwohl von den zugesagten „internationalen Sicherheitskräften“ weit und breit nichts zu sehen ist und keine von ihnen die von der Hamas kontrollierten Gebiete betreten will.

Denn nach wie vor weigert sich die Hamas vehement, ihre Waffen niederzulegen. So etwas sei nur in einem „internen palästinensischen Konsens“ möglich, der erst nach der Errichtung eines „palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt“ möglich sei.

Kommentar – mit anderen Worten: Nie oder erst nach der Vernichtung des jüdischen Staates, denn ohne Jerusalem, dem Zentrum des Judentums seit Jahrtausenden, ist ein solcher undenkbar.


Weniger bekannt als Venedig und touristisch kaum erschlossen, doch irgendwie auch malerisch: Transporte mit Eselwagen in Gaza.

(nuja – das ist jetzt etwas böse…)


Nachdem vorgestern die Leiche einer israelischen Geisel an Israel übergeben worden ist, hat Israel abmachungsgemäß 15 gazanische Leichen nach Gaza ausgeliefert:

Das palästinensische Gesundheitsministerium im Gazastreifen erhielt 15 Leichen von Terroristen, die in Israel festgehalten wurden – im Austausch für die Rückführung der Leiche von Dror Or (seligen Angedenkens).

Bislang haben die Palästinenser 345 Leichen erhalten, von denen 99 identifiziert wurden.


Der Nachrichtensender Al Jazeera berichtet, dass Mitglieder des militärischen Arms der Hamas und des Roten Kreuzes die Suche nach der Leiche einer israelischen Geisel im Gaza-Stadtviertel Zeitoun wieder aufgenommen haben. An diesem Ort ist bereits vor einer Woche gesucht worden.

Libanon

Der UN-Menschenrechtsausschuss:

Mindestens 127 Zivilisten wurden nach dem Waffenstillstand im Libanon durch israelische Angriffe getötet.“

Das ist eine glatte Lüge und Verleumdung!

Der UN-Ausschuss soll diese Namensliste veröffentlichen und es wird bewiesen werden können, dass mehr als 50% dieser 127 Personen Hisbollah-Kämpfer waren!


Al-Jadeed (libanesisch) zitiert diplomatische Quellen:

Israel hat von den USA grünes Licht für eine Operation im Libanon erhalten„.

Israel verwendet nun den neuen Begriff „Sicherheitssouveränität“, der eine Pufferzone oder einen Bodeneinsatz südlich des Litani-Flusses bezeichnet.


Die libanesische Zeitung Al-Akhbar, die der Hisbollah nahesteht, berichtet, dass der ägyptische Außenminister bei seinem jüngsten Besuch in Beirut der libanesischen Regierung drei Hauptforderungen Israels übermittelt hat:

  1. Vollständige Entwaffnung des Gebiets südlich des Litani von Hisbollah-Waffen.
  2. Beginn der Entwaffnung der Hisbollah in den Gebieten nördlich des Litani.
  3. Direkte Verhandlungen mit Israel in Ägypten unter saudisch-amerikanischer Vermittlung.

US-Präsident Donald Trump hat dem Libanon Berichten zufolge eine Frist bis zum 31. Dezember gesetzt, um die Hisbollah zu entwaffnen. Sollte dies nicht geschehen, werde Beirut die volle Verantwortung für alles tragen, was danach folgt.

Israel dürfte die Gelegenheit nutzen, um die Hisbollah militärisch zu entwaffnen, voraussichtlich mit diplomatischer Rückendeckung aus Washington.

Iran

Kanäle, die dem iranischen Revolutionsgardenkorps nahestehen, veröffentlichen ein Video, das angeblich ein iranisches „Ziyad“-Luftverteidigungssystem zeigt, das eine Salve von „Luftminen“ abfeuert, um das Eindringen feindlicher Hubschrauber zu verhindern.

Dieses System ist üblicherweise an der Küste stationiert, um feindliche Versuche, Truppen per Luftlandung auf iranisches Gebiet abzuladen, abzuwehren.

Nahost

Hier ist ein Bericht über die Muslimbrüder, die jetzt (leider nur teilweise) von den USA als Terrorgruppe klassifiziert worden sind. (Video in englisch)


Zypern und der Libanon haben heute ein Abkommen zur Festlegung ihrer Seegrenzen unterzeichnet.

Diese Unterzeichnung könnte auch die Verhandlungen zur Festlegung der Seegrenzen zwischen dem Libanon und Israel voranbringen.


Das türkische Außenministerium veröffentlichte heute Morgen eine Erklärung, in der es dieses Abkommen.

Laut dem türkischen Außenministerium verletzt das Abkommen „die Rechte des türkischen Teils Zyperns“ und schadet dessen Interessen.


Eines der größten Gasfelder in der kurdischen Region des Irak wurde letzte Nacht mit Selbstmorddrohnen angegriffen.

Das Feld befindet sich im gemeinsamen Besitz der Vereinigten Arabischen Emirate (70%) und kurdischer Organisationen (30%).

Der unmittelbare Verdächtige: die pro-iranischen schiitischen Milizen im Irak.


Der Nahe Osten ist im Wandel und niemand weiß, wohin das führen wird:

  • Der Hamas-Führung in Qatar sind ihre Truppen in Gaza entglitten. Bereits Yahiyah Sinwar hatte sich mit seinem Entscheid zum 7. Oktober über sie hinweggesetzt, doch jetzt wird das noch deutlicher: Was ihre Führung mit den Mediatoren aushandelt, kümmert die gazanische Hamas einen Dreck. Sie widersetzt sich dem (offiziell unterzeichneten) 20-Punkteplan und handelt autonom.
  • In Libanon (ich habe gestern berichtet) arbeitet die (sunnitische) Hamas daran, sich mit der (schiitischen) Hizbollah zu verbünden. Das passt zwar perfekt zu ihrem Plan zur Vernichtung Israels, widerspricht jedoch eklatant ihrer dshihadistischen Ideologie, denn Sunnis (wie der ISIS) und Schiiten (wie die Hizbollah) sind Todfeinde.
  • In Jemen lösen sich die Houthis (auch Schiiten) vom Iran und agieren zunehmend selbstständig.
  • Im Irak (auch schiitisch) formieren sich andere schiitische Gruppen und es gibt Berichte, dass sie dabei von den Houthis unterstützt werden.
  • Syrien ist jetzt unter sunnitischer Kontrolle, doch es wird berichtet, dass sich in der Gegend von Damaskus regimefeindliche Gruppen formieren.

All dies geschieht, weil der Iran durch die israelischen und amerikanischen Angriffe seine Macht über sein Terrornetzwerk verloren hat. Der Iran bestreitet das zwar verzweifelt und behauptet standhaft, jetzt stärker als jemals zuvor zu sein, doch im Nahen Osten wird ihm das nicht abgekauft: Sein Gesicht, sein Nimbus ist verschwunden.

Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Wird eine andere Macht die Kontrolle über dieses Chaos übernehmen können und was würde das bedeuten?

Vermutlich sieht Erdogan hier seine Chance und wird es versuchen. Die Türkei ist eine sehr große Militärmacht und sie könnte dabei einige ihrer Ziele erreichen.

Doch es gibt auch andere Mitspieler, zum Beispiel Russland, wenn auch Russlands Hände durch den Ukrainekrieg stark gebunden sind.

Wir sehen: Der Nahe Osten ist und bleibt ein Pulverfass.

International

Australien hat die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) offiziell als staatlichen Unterstützer des Terrorismus eingestuft, nachdem Geheimdiensterkenntnisse ergeben hatten, dass diese antisemitische Angriffe auf die jüdische Gemeinde Australiens orchestriert hatten.

Canberra hat diese Woche außerdem den iranischen Botschafter ausgewiesen (die erste derartige Maßnahme seit dem Zweiten Weltkrieg), da Teheran an Brandanschlägen gegen Juden in Sydney und Melbourne beteiligt war.


Ungarn hat die historische Budapester Synagoge nach einem Sonderbeschluss der Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán offiziell an die jüdische Gemeinde zurückgegeben.

Das Gebäude war über sieben Jahrzehnte lang von der Nationalbibliothek genutzt worden.

Wer schon mal in Budapest war: Das ist nicht die bekannte große Synagoge der liberalen Gemeinde, sondern eine eher kleinere in der Nähe. Vor Jahren war ich selbst mal dort. Damals war das eine (betretbare) Baustelle, noch schwer in Renovation. Es freut mich natürlich enorm, dass diese Arbeiten inzwischen abgeschlossen sind und die Synagoge den rechtmäßigen Eigentümern übergeben werden konnte!


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4 thoughts on “27.11.2025

  1. Das Problem denke ich, ist die Abwesenheit eines Staates im Irak und in Syrien. Das müsste zuerst geklärt werden, dann die moslembruderschaften in der Türkei entmachtet und natürlich im iran. Auch der Libanon ist kein Staat, sondern eher machtgruppen. Natürlich sieht ein Staat in der Region anders aus als in Europa aber braucht eine zentralgewalt, die Sicherheit für alle gewährleisten kann, das Gewalt Monopol inne hat und möglichst nicht korrupt ist. Wenn noch Wasser und Stromversorgung, Wohnung und Wirtschaft, also bezahlte Arbeit dazu kommen, umso besser. Aber die AKP ist tödlich und gefährlich. Ich weiß nicht, ob Russland besser wäre aber aktuell hat das Land keinen Einfluss in der Region. Seufz.

    Und die abgehalfterten ex Politiker, wütend über Macht und bedeutungsverlust…sind ein massives Ärgernis. Vielleicht hilft es nachzufragen, ob der nicht auch einer der Partyboys von Eppstein war.

    1. Die traditionelle arabische Kultur ist eine Clan-Struktur. Was wir als „Staat“ bezeichnen, ist ihnen neu, fremd.

      In jeder Region, auch über Landesgrenzen hinweg, „regiert“ eigentlich ein Clan, jeweils die mächigste Familie in dieser Region.

      Es ist sehr schwierig, in einer solchen Struktur etwas wie ein staatliches Gebilde hinzukriegen.

      1. Darauf zu drängen, dass in Europa die Länder, darunter auch die Schweiz, einen palästinensischen Staat anerkennen sollen , aber keiner dieser befürwortenden Verbände und linken Lobbygruppen auch nur ansatzweise fordert, , dass Hilfe für die IDF
        ,um die Hamas entwaffnen zu können, gleichzeitig eine Selbstverständlichkeit sein sollte, zeigt doch eigentlich, dass den Spitzen der Verbände hierzulande und im übrigen Europa, die auf eine sofortige Anerkennung drängen, die Zivilbevölkerung in Gaza doch komplett egal ist. und dasjenige der IDF Soldaten, die das doch bitteschön allein bewerkstelligen sollen, sowieso.
        Und, weiss man, ob die Hisbollah im Landesinneren von Libanon wieder erstarken konnte oder nicht? Wenn ja, wie soll es der libanesischen Armee es NUN plötzlich gelingen, die Terrororganisation bis zum 31. 12. zu entwaffnen?
        Denn obwohl stark geschwächt nach den diversen Operationen durch die IDF, war die libanesische Armee ja schon damals( nach der Eliminierung von Nasrallah nicht aus eigener Kraft fähig, die Hisbollah zu entwaffnen.

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