20.11.2025

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Ich bin heute knapp an Zeit und auch krank (stark erkältet) und habe mich auf eine Kritik an einem israelfeindlichen Artikel beschränkt.

Israel

Ich verlinke hier einen Artikel von Richard C. Schneider, der so typisch ist für viele Berichterstattungen über Israel. Und ich kritisiere ihn, Punkt für Punkt.

Ich tue das, weil es mir wichtig ist. Diese Artikel kommen so „vernünftig“ daher, sie scheinen überzeugend, doch sie sind das nur, weil sie die Realitäten verleugnen. Genau dies macht sie so gefährlich.

Der Frieden in Nahost entscheide sich nicht in Gaza, sondern in Jerusalem, sagt er im Titel. Doch jetzt zu meiner Kritik.

  • Für Juden, Christen und Muslime ist die Stadt gleichermaßen heilig
    Nein, dem ist nicht so. Für Moslems ist Mekka die heiligste Stadt, für Christen vermutlich Bethlehem, der Geburtstort ihres Jesus, nur für uns Juden ist es Jerusalem. Ich wehre mich vehement dagegen, dass andere Religionsgemeinschaften unsere heiligste Stadt für sich beanspruchen! Das ist Diebstahl und eine inakzeptable Frechheit.
  • Ohne Jerusalem kann es eine Zweistaatenlösung nicht geben – und ohne gegenseitige Anerkennung in Jerusalem keinen Frieden.
    Hier geht RCS davon aus, ein Frieden sei nur dadurch zu erreichen, dass wir den Kern unseres historischen Heimatlandes dem Islam übergeben. Wie er zu dieser Ansicht kommt, lässt er offen. Er braucht es auch nicht zu erklären, denn es ist „allgemeines Mainstreamwissen“. Doch das macht es nicht wahr: Es gibt verschiedene andere Möglichkeiten und diese werden auch diskutiert. Doch RCS blendet das aus.
  • Seit Jahren verändert Israel Ostjerusalem systematisch – mit Bauprojekten, neuen Verkehrsachsen und rechtlichen Maßnahmen, die von internationalen Beobachtern kritisch betrachtet werden„.
    Seit 1967 gibt es kein Ostjerusalem mehr. Gleich wie es heute auch kein Ostberlin mehr gibt. Wenn Deutschland nur in die Inftrastruktur im ehemaligen Westberlin investieren und den ehemaligen Osten vernachlässigen würde, dann würde es dafür heftig kritisiert. RCS kritisiert nun Israel, weil es genau das nicht tut.
  • Neue jüdische Wohnquartiere entstehen in ehemals palästinensischen Gebieten…
    Es gibt keine „ehemals palästinensische Gebiete“ in Jerusalem. Sie waren 18 Jahre lang jordanisch besetzt (illegal, notabene), doch palästinensisch waren sie nie.
  • Insbesondere an der sogenannten Ostflanke und im südlichen Gürtel der Stadt arbeitet Israel daran, Ostjerusalem vom Westjordanland baulich zu trennen.“
    Nun, auch das „Westjordanland“ gibt es seit 1967 nicht mehr. Es war die Bezeichnung, die Jordanien jenen Gebieten in Judäa und Samaria gegeben hat, die es in Israels Unabhängigkeitskriegs 1948 hat erobern können. Doch Jordanien hat nach seinem verlorenen Krieg von 1967 darauf verzichtet. Seither gibt es dieses „Westjordanland“ nicht mehr. Zu behaupten, Israel erweitere Jerusalem auch in diese Richtung, weil es ein inexistentes Ostjerusalem von einem ebenso inexistenten Westjordanland trennen wolle, ist schlicht Schwachsinn. Es zeigt jedoch, wie ein falsches Narrativ zu falschen Schlussfolgerungen führt.
  • In Atarot etwa plant Israel rund 9’000 Wohneinheiten für Israeli.“ 
    Meint RCS etwa, Israel sollte Wohnungen für Kanadier bauen, oder für Neuseeländer? Selbstverständlich baut ein Land in erster Linie für seine eigenen Bürger. Deutschland baut ja auch keine Siedlungen für Belgier oder Franzosen.
  • Der Zugang zu Ressourcen, Genehmigungen und Wohnraum ist für Palästinenser deutlich eingeschränkt, während israelische Neubauten politisch gefördert und beschleunigt werden
    Auch hier: Selbstverständlich ist es für Ausländer schwieriger, in Israel zu bauen oder zu Wohneigentum zu kommen. Nicht anders ist das in sehr vielen anderen Ländern auch. Doch mit diesem Vorwurf will RCS etwas erreichen und er tut dies gezielt und gekonnt: Er stelle Israel an den Pranger. Im Übrigen: Auch für Israelis ist es sehr schwierig, zu Baubewilligungen zu kommen. RCS hat das vermutlich nie versucht, er wüsste es sonst besser.
  • Seit 1967 sind in den östlichen Stadtteilen wie Gilo, Pisgat Zeev oder East Talpiot über 140’000 israelische Staatsbürger angesiedelt worden. Die Folge ist eine jüdische Mehrheit, die die politische Botschaft untermauert, Jerusalem bleibe «ewig und ungeteilt israelisch».“
    Natürlich ist dem so: Jerusalem ist (und wird es hoffentlich auch bleiben) israelisch, jüdisch, unsere Hauptstadt. Was denn sonst? Islamisch? Christlich? Buddhistisch? Hinduistisch?
  • Damit stellt sich die Frage, ob ein politischer Kompromiss in Bezug auf Jerusalem überhaupt noch denkbar ist – oder ob die Zeit der verhandelbaren Lösungen bereits abgelaufen ist.“
    Richtig. Diese Zeit ist abgelaufen. Es gab etliche Angebote an die sogenannten Palästinenser, sie haben sie alle abgelehnt. Nun, und erst recht nachdem sie uns am 7. Oktober gezeigt heben, was ihre Intentionen sind, ist Ende der Fahnenstange.
  • Sie ergeben keinen Sinn, wenn die politische Wurzel des Konflikts nicht angetastet wird. Jerusalem ist dafür das prägnanteste Beispiel – eine Stadt, in der sich ein jahrhundertealter Konflikt im Massstab einer Nachbarschaft abbildet.“
    Ein weiterer Unsinn. 1964, als die PLO zur „Befreiung Palästinas“ gegründet und ein „palästinensisches Volk“ erstmals erwähnt worden ist, war die historische Altstadt unter der Kontrolle von Jordanien. Dieses „palästinensische Volk“ wollte Jerusalem jedoch nicht „befreien“. Sie wollten Tel Aviv, Haifa, Tzfat, kurz: Israel „vom Fluss bis zum Meer“. Es handelt sich nicht um einen „jahrhundertealten Konflikt“, sondern um den Versuch einer islamischen Eroberung unserer Haupstadt.
  • Solange Ostjerusalem Schritt für Schritt in ein System ungleicher Rechte, getrennter Räume und asymmetrischer Kontrolle verwandelt wird, schrumpft die Chance auf einen gerechten Ausgleich„.
    RCS sollte uns jenen Staat zeigen, in welchem Ausländer dieselben Rechte haben wie Staatsbürger. Er wird es schwer haben.
  • …in jenen Strassen, wo sich Gegenwart und Geschichte unauflöslich ineinander verschränken und die Möglichkeit des Miteinanders im Schatten der Baukräne verschwand„.
    Es sind Jordanier, Palästinenser im ehemaligen Ostjerusalem, die beklagen, dass ihre Wohngebiete bei der Stadtentwicklung vernachlässigt werden. RCS fordert hier genau diese Vernachlässigung.

Wir finden in diesem Artikel ein ganzes Spektrum der Anschuldigungen an Israel. Ich weiss nicht, ob RCS jüdisch ist, ich vermute aber, er sei es nicht. Jedenfalls in seinem Herzen ist er es nicht.

Gaza

Eine Organisation, die Gaza-Bewohnern bei der Ausreise aus dem Gazastreifen hilft, wird von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) angegriffen, die versucht, ihre Arbeit zu behindern.

Seit der Landung eines Flugzeugs in Johannesburg vor wenigen Tagen mit etwa 150 Gaza-Bewohnern an Bord, denen zunächst die Einreise nach Südafrika verweigert worden war, führt die PA eine Kampagne gegen die „Al-Majd-Organisation“. Diese unterstützt Gaza-Bewohner bei ihrer Ausreise aus dem Gazastreifen.

Die Organisation koordiniert gegen eine Gebühr (in der Regel mehrere Tausend Dollar, abhängig vom Zielland) die Ausreise von Gaza-Bewohnern über den Grenzübergang Kerem Shalom, von dort zum Flughafen Ramon und anschließend in das Zielland. Dort ist ein begrenzter Aufenthalt möglich – danach sind die Gaza-Bewohner auf sich allein gestellt.

Laut einer Veröffentlichung der „Al-Majd-Organisation“ auf ihrem Twitter-Account arbeitet die PA daran, die Ausreise von Gaza-Bewohnern durch die Organisation zu verhindern und hat sogar eine Delegation nach Indonesien entsandt, um deren Arbeit zu blockieren.

Al-Majd behauptet außerdem, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) habe vor einem Jahr die Ausstellung von Pässen an Gaza-Bewohner eingestellt, um deren Ausreisemöglichkeiten aus dem Gazastreifen zu beeinträchtigen, und sie würden wöchentlich mit Dutzenden Fällen konfrontiert, in denen die PA sie daran hindere.

Kommentar – Wer also hält die Gazaner in ihrem „Freiluftgefängnis“ fest?

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One thought on “20.11.2025

  1. Gute Besserung und danke für die klare Zusammenfassung. Ich habe gerade eine Studie über den Umgang mit Opfern des NS wie Sintis fertiggestellt. Mein Ergebnis ist klar, es gab keine Aufarbeitung, die Sympathien in der Beamtenschaft fur den Nationalsozialismus waren ungebrochen. Seit 25 Jahren gibt es aber die Erzählung oder Lüge der angeblichen Aufarbeitung. In diesen Zusammenhang würde ich die fortgesetzten Lügen über Israel einordnen. Und was heilige Orte angeht, so sind das für das Christentum Rom und Byzanz. Und die Hagia Sophia ist nach der Eroberung durch die Osmanen zur Moschee geworden.

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